Clelia Marchi
Keine einzige Lüge

gelesen von Ria Raphael

Clelia Marchi (19. April 1912 – 6. März 2006) besuchte nur die ersten zwei Klassen der Grundschule und schrieb mit 72 Jahren ihre Autobiografie. Mit vierzehn Jahren lernte sie ihren Ehemann kennen, zwei Jahre später heiratete sie ihn. 1972 kam ihr Mann bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Sie begann, ihr Leben niederzuschreiben. Als ihr das Papier ausging, erinnerte sie sich daran, wie ihre Grundschullehrerin den Kindern erzählte, dass die Etrusker ihre Mumien in Bettlaken wickelten. „Zusammen mit dem Ehemann kann ich das Bettlaken nicht mehr abnutzen, und so habe ich mir überlegt, dass ich es zum schreiben benutze“.
Keine einzige Lüge ist ein bewegendes Zeitzeugnis einer einfachen italienischen Bäuerin.

"Im Verlauf zweier Jahre wuchs darauf nicht nur die eigene, sondern auch die Geschichte ihrer Mitmenschen und die des ganzen Landstrichs: eine Erzählung aus der Provinz von Mantua in Hunderten von filigranen Filzstiftzeilen. Erinnerungen verfärbt in Dialekt, manches Mal in einer Art Lautschrift, von einer Frau, die die Schriftsprache nicht vollkommen beherrscht, aber dennoch (oder gerade deshalb) ein sprachmächtiges Zeugnis abgelegt hat. „Und so all die Opfer und Mühen, ein Leintuch grob und breit wie das Meer bräuchte man, um alle Mühen und all den Kummer zu erzählen“.
Michael Langer,
Die Zeit

Preis: 19,90 € (2 CD)

ISBN 978-3-940861-08-5